CDU Karlsruhe-Land diskutiert Sicherung der wohnortnahen medizinischen Versorgung
Rheinstetten (knaus). Unter der Leitung der stellvertretenden Kreisvorsitzenden der CDU Karlsruhe-Land, Maria Dik, diskutierten Experten aus verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens die drängende Frage: „Wie sichern wir die medizinische Versorgung?“. Damit ging die CDU Karlsruhe-Land einem Thema nach, das viele Menschen bewegt – vor allem auf dem Land.
Maria Dik freute sich, zur Podiumsdiskussion Vertreter und Vertreterinnen von Apotheken, Hausärzten, Kliniken, ASB, DRK und Krankenversicherungen begrüßen zu dürfen. Aber auch interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker aus dem ganzen Landkreis fanden sich im Zentrum Rösselsbrünnle in Rheinstetten ein.
Carsten Mohrhardt, Unfallchirurg und Notarzt sowie CDU-Kreisvorstandsmitglied, beschrieb eine typische Situation seines Alltags so: „Blaulichtfahrten sind gefährlich. Und dann kommen wir Ort zu jemandem, der sich in den Finger geschnitten oder den Zehennagel eingerissen hat.“ Dadurch fehlten Kapazitäten für echte Notfälle. In den Notaufnahmen der Kliniken sei es ähnlich – auch dort binden zu viele Bagatellen die Ressourcen. Mohrhardt betonte die Bedeutung einer effizienten Notfallversorgung und appellierte an die Politik, die Finanzierung und Ressourcen für Notarzt-Teams zu stärken.
Martin Holzapfel, Hausarzt und Bezirksbeirat bei der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, sprach über die Herausforderungen im Bereich der hausärztlichen Versorgung. Er betonte die Wichtigkeit einer ausreichenden Anzahl von Hausärzten und des Erhalts von Praxen in ländlichen Gebieten. Holzapfel machte deutlich, dass man keine Nachfolger finde. Zwar gebe es viele Medizinstudierende, aber kaum einer wolle mehr niedergelassener Arzt werden und eine Hausarztpraxis übernehmen. Holzapfel erklärte, wie eine enge Zusammenarbeit zwischen Hausärzten und Fachärzten die medizinische Versorgung insgesamt verbessern kann.
Daniel Schneider vom DRK Karlsruhe-Land brachte die Arbeit der Notfallsanitäter näher. Karlsruhe habe da den größten Auszubildendenbereich im gesamten Bundesgebiet. Wichtig sei es, auch hier mehr Anreize und Spielraum für die Einsatzkräfte zu lassen, um sich auf die wirkliche Arbeit konzentrieren zu können.Aus Schneiders Sicht brauche es außerdem mehr Rettungswachen auf dem platten Land, um Rettungsfristen einzuhalten. Das sei natürlich auch eine Kostenfrage.